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Gilera Nordwest (Super) Leggera

Verfasst: 12. Feb 2022
von Konski
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Was bisher geschah:
Objekt der Begierde ist eine Gilera Nordwest, die eine Weile im Dornröschenschlaf geschlummert hatte. Nach Erledigung der nötigen Generalwartung und Gangbarmachung der zugesetzten Wasserpumpe lief das Bi4-Aggregat auf Anhieb zur Zufriedenheit.
Die Nordwest ist ein relativ leichtes Spaßmobil, aber 173 kg sind beileibe kein Fliegengewicht. Da kann man einige Kilogrämmer abhobeln, denke ich mir.

Re: Gilera Nordwest (Super) Leggera

Verfasst: 12. Feb 2022
von Konski
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Die Räder der Nordi wiegen mit Scheiben, Kettenrad, Reifen und Achsen bummelige 30 kg - ein Drahtspeichenhinterrad der Enduro-Schwester RC gleich dreieinhalb kg weniger als das in flüssiges Aluminium gegossene Dreispeichenpendant. Vielleicht nicht zu hundertprozentig vergleichbar, da etwas schmaler und anderer Reifen, aber tendenziös deutlich leichter. Aus der Idee wurde der Plan. Die Nordwest wird auf Speichenräder gestellt. Aus dem Plan die Tat. Hinten ist die Aktion theoretisch übersichtlich, denn die Schwingen von Enduro und Supermoto-Urgestein sind offenbar baugleich und ein fettes Speichenrad auf RC-Naben-Basis kein Hexenwerk. Aber.. eine RC-Nabe bzw -Rad kostet 100 bis 200 Euro$, eine maßgeschneiderte Bremsscheibe 150, Kettenrad 30 bis 70 und das Umspeichen auf breite Felge bei angesagter Supermoto-Manufaktur geschätzte 400.-. Die haben auch Komplettradsätze im Angebot für 1300.-, was gute 600 für ein Hinterrad bedeuten würde - also vergleichbar teuer - und zu bedenken wäre.

Re: Gilera Nordwest (Super) Leggera

Verfasst: 12. Feb 2022
von Neugieriger
Schöner Plan! Da bleib ich mal dran ..... .daumen-h1:

Re: Gilera Nordwest (Super) Leggera

Verfasst: 12. Feb 2022
von Konski
Vorne muss was Individuelles her, denn an eine Nordwest gehört eine Doppelscheibe wie eine Warnweste an den GS-Dompteur.
Die Supermoto-Konifere empfahl eine LC8-Nabe, die flugs herbeigeordert wurde gegen lapidare dreihundert Krediteinheiten.
Dreißiger Radlagerinnendurchmesser gegen 17mm-Steckachse der Gisela sind kaum saugend passend wenn man keinen Jahresvorrat an Isolierband zum auffüllen investieren möchte. Da muss was passieren.
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Re: Gilera Nordwest (Super) Leggera

Verfasst: 12. Feb 2022
von Bambi
Hallo Konski,
feines Projekt, mich hast Du am Haken!
Und da fällt mir doch gleich wieder die Geschichte ein als einem Manx Grand Prix-Teilnehmer 1995 oder 1997 im Training - ich glaube in der Junior Class - der Motor seiner Rennmaschine hochging und er mit einer Nordwest antrat. Von der der Kommentator sagte 'which is actually a trail-bike' ... Ich weiß aber nicht mehr, wie die Geschichte ausging und ob ich ev. sogar noch Fotos habe. Letzteres muß ich mal nachprüfen! Mitgefiebert habe ich auf alle Fälle!
Schöne Grüße, Bambi

Re: Gilera Nordwest (Super) Leggera

Verfasst: 13. Feb 2022
von Konski
Schöne Geschichte, Bambi - welche mich wiederum daran erinnert, wie um 1980 beim Fischereihafen-Rennen eine nahezu serienmäßige XT500 mit den 2T-Rennern Katz und Maus gespielt hat (die Renner waren die Mäuse) und '83 eine nagelneue und serienmäßige Powervalve das 500er Rennen (lange) dominiert (gewonnen..?) hat. Da stieg man als RD-Fahrer mit nahezu weltmeisterlicher Souveränität auf seinen Zweitakthobel.
Aber wir wollen nicht in Erinnerungen schwelgen, sondern die Zukunft gestalten, denn die beginnt gleich morgen.
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Re: Gilera Nordwest (Super) Leggera

Verfasst: 13. Feb 2022
von Konski
Bei der Fixierung des neuen Vorderrades tun sich zweieinhalb Optionen auf, um der unterschiedlichen Belagerung zu begegnen.
Eine wäre eine Buchse von 30 x 17 x 100mm zu drehen, um die originale Achse zu verwenden. Die Buchse müsste auf der Tachoantrieb-Seite einen Bund von ca. 1,5 mm Überstand haben, um die Radlager nebst innerer Distanzbuchse beim Festschrauben der Achse zu fixieren. Vorteilig ist, dass der originale Tachoantrieb erhalten werden könnte.
Variante due wäre die Kati-Lager von 30 x 47 gegen 17 x 47 zu tauschen. Da könnte man auch die original Achse benutzen und müsste eine neue innere Distanz verfertigen sowie rechts und links neue Distanzen ermitteln und schneidern, denn die 17/47er sind je 6 mm breiter als die KTM-Lager. Dabei wäre wohl der mechanische Tachoantrieb abgängig. Sparen würde man das fette Buchsengeröhr von Variante eins.
Variante mixta wäre auf 20 x 47 umzulagern, eine 20/23-mm-Achse zu schneidern für die die Achsbohrung im rechten Gabelfuß um drei mm aufgespindelt werden müsste. Ein passender 20-mm-Tachoantrieb kann organisiert werden.
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Re: Gilera Nordwest (Super) Leggera

Verfasst: 13. Feb 2022
von DonStefano
Das gefällt mir sehr gut, da bleib ich dran!

Wenn ich mir überlege, wann ich zuletzt eine NW gesehen habe, dann stellt sich fast die Frage, ob sie nicht original bleiben sollte...
...aber desswegen sind wir ja nicht hier! :mrgreen:

Ich hab mich schon häufig gefragt, wie die Nordwest ohne Kunsstoffkleidchen aussieht...
...dafür schon mal danke! :mrgreen:

Ist der Heckrahmen der Gilera geschraubt und kann wie bei EVILs KTM ab- und ggf. neu gebaut werden?

Re: Gilera Nordwest (Super) Leggera

Verfasst: 13. Feb 2022
von klx
Leider sind die Plastikteile der Nordi schon bei Auslieferung aus dem Gilera Werk mit Bruchstellen an den Verschraubungen raus gekommen. :( Denn so komplett original erhalten sind das ganz schicke Moppeds.

Der Pirat hat auch eine gebaut. Viel Gerede... Aber man kann ja bis zum Prüfstand-Lauf stumm schalten.


Re: Gilera Nordwest (Super) Leggera

Verfasst: 13. Feb 2022
von Konski
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Hallo Don, freut mich.
Für die Bewahrung von Originalmaterial habe ich vorgesorgt.
Der stählerne Heckrahmen der Nordwest ist wie bei - meines Wissens - allen 600er Gileras angeschraubt. Es gibt eine Alu-Variante im Modell RC 600 R, sozusagen die Super Competition von Gilera - ultra selten und nicht wirklich dauerhaltbar.
Ein alternatives Rohrwerk fürs Heck zu bauen, wenn denn von Nöten, sollte kein Hexenwerk sein..
Umgebaut werden soll diese vorrangig technisch, dh erstmal leichter machen, um zügig auf die Straße zu kommen.
K.