Moin,
heute ging es mit dem Zylinderfuß weiter. Die äußerliche Reinigung mit Bürsten, Pinsel, Harzlöser und Bref Power war schon sehr mühselig und hat knapp 4 Stunden Zeit in Anspruch genommen. Die Zylinderlaufbahnen habe ich WD40 und einem feinen Schleifvlies von den Ablagerungen der Kolbenringe befreit und im Anschluss die Bohrungen vermessen.
Vorbereitung der Messwerkzeuge zur Zylindervermessung
Zur Vermessung benötigt man ein Innenfeinmessgerät mit der passenden Messspitze für die zu vermessende Zylinderbohrung. Das hier gezeigte Set enthält Messspitzen um Bohrungen im Bereich vom 50mm bis 100mm zu vermessen. Dazu gehören noch Distanzscheiben von 3mm, 2mm, 1mm und 0,5mm um im Bedarfsfall die 5mm Sprünge der Messspitze auf 0,5mm zu reduzieren.
20240409_111735.jpg
Bei der Z900 hat die Standard-Zylinderbohrung einen Wert von 66,000 bis 66,019, die Verschleißgrenze liegt bei 66,100.
Die Werte sind in Tausendstel angegeben, mir stehen aber nur Messgeräte zur Verfügung die im hundertstel Bereich messen. Das ist aber m.E. nach im Hobbybereich vollkommen ausreichend. Sollte der Verschleiß so nah an der Max.-Grenze liegen das Tausendstel wichtig werden, muss der Fuß zum Motorenbauer.
Um jetzt also die Bohrung im Bereich 66,02 bis 66,10 messen zu können muss ich die entsprechende Messspitze auswählen. Üblicherweise haben die Messspitzen 5mm Schritte, eine 60'er Spitze ist also zu klein, eine 70mm ist viel zu groß. Demnach ist die 65mm Spitze die Spitze der Wahl.
20240409_111937.jpg
Würde ich jetzt nur die Spitze ins Messgerät einsetzten wäre der Messbereich mit 65,00mm zu klein. Um nun den Bereich bis 66,10 messen zu können, sind noch Beilagscheiben erforderlich. Ich benötige also noch die 1mm und die 0,5mm Scheibe und komme dann in Summe mit meinem Messbereich auf max. 66,50mm. Das passt.
Des Weiteren benötigt man noch eine Bügelmessschraube um das Innenfeinmessgerät auf den initialen Bohungsdurchmesser von 66,00mm einzustellen.
20240409_111550.jpg
Die Bügelmessschrauben haben üblicherweise ein passendes Endmaß beiliegen. Man sollte vor dem Einsatz die Kalibrierung prüfen sonst sind schlimmstenfalls die späteren Messergebnisse für die Katz.
Passt die Kalibrierung stellt man die Bügelmessschraube auf den Standard-Bohrungswert ein, in meinem Fall 66,00mm.
20240409_111558.jpg
Ich spanne die Bügelmessschraube in einen kleinen Schraubstock ein, denn zum Einstellen des Feinmessers brauche ich beide Hände.
20240426_145223.jpg
Jetzt führt man den Taster des Innenfeinmessgerätes zwischen die Messpunkte der Bügelmessschraube ein.
20240409_112616.jpg
Der Zeiger der Messuhr steht nun genau auf der Postion die 66,00mm abbildet. Jetzt dreht man die Skala der Messuhr am äußeren Ring bis die "0"-Marke mit dem Zeiger fluchtet.
20240409_112610.jpg
Mit den kleinen Alu-Zeigern kann man sich jetzt noch z.B. die Verschleißgrenze auf der Skala markieren, das ist aber nicht unbedingt erforderlich. In meinem Fall wäre die Verschleißgrenze bei 66,10mm und auf der Messuhr wäre dieser Punkt am roten Pfeil erreicht.
20240409_112610 - Kopie.jpg
Schwingt der Zeiger beim Messen auf diesen Punkt oder darüber hinaus ist die Bohrung verschlissen.
Damit ist die Vorbereitung der Messwerkzeuge erledigt. Im nächsten Schritt kann gemessen werden.
Grüße Hilmar