…fortsetzung
Eine Sache hatte ich ganz vergessen zu erwähnen, kurz nach der Abnahme der TZ/RD 400, vor dem ersten Lauf mit ihr, lief einVergaser über, was bei den Vergasern, von meinen alten RD 250 Zylindern ein mir wohl bekanntes Problem ist.
Ein bisschen klopfen reicht nicht, also Sprit abziehen, Vergaser raus, Schwimmerkammer ab.
Dabei zerbröselt die vermutlich 50 Jahre alte Schwimmerkammerdichtung.
OK erstmal den Vergaser mit Bremsenreiniger spülen. Ein bisschen Rost hat es trotz guten Benzinfiltern vom Tank in die Schwimmerkammer geschafft. Schwimmernadelventil eben gereinigt, das hatte ich früher auch durchaus mal öfter am Tag gemacht
.
Nun muss eine neue Dichtung her. Habe noch benzinbeständiges Dichtungsgummi dabei, daraus sind auch die Schwimmerkammerdichtungen der Lectron Vergaser der Bakker TZ.
Die alte Dichtung als Vorlage, aufgezeichnet, und zurechtgeschnitten, schauen ob die Schwimmer frei beweglich bleiben sowie das alle Bohrungen frei bleiben.
Dann alles montiert, Vergaser wieder dicht.
Zurück zum Ende des Tages.
Mach mir ein Bier auf und sinniere, rufe meinen Auspuffbauer an, was er meint, ob man noch was gegen die Drehunwilligkeit der TZ/RD 400 tun kann.
Berichte ihm alle Eindrücke, auch vom Klingeln usw.
Das Klingeln kann von zuviel Kompression kommen, könnte sein wenn ich bedenke das die Startmaschiene den RD 400 Motor nur im 3ten Gang zum drehen bekommt, im 2ten rutscht er einfach durch.
Dazu kommt das es zwei Generationen der RD 400 Zylinder gibt, eine soll eher schlapp bzw Drehzahlfoul sein, das wird dann meine Version sein
Sein Vorschlag, die Zylinder hochsetzten, nimmt zwar Kompression weg, scheine aber ehedem zuviel davon zu haben, könnte also gleichzeitig das Klingeln eliminieren.
Ich schau nach ob ich noch Fussdichtungen mit habe, tatsächlich habe ich noch 2 unbenutzte TZ Papier Fussdichtungen dabei. Eigentlich habe ich vor Jahren auf Kupferdichtungen umgestellt, so eine ist auch im RD Motor verbaut.
Jede ist 0,5mm dick, Jörg rät mir alle beide zu verbauen, erst eine Papierdichtung dann die Kupferdichtung und dann die andere Papierdichtung. Ich weiß noch nicht ob ich das angehen will, es hieße Motor raus, Zylinder ab und alles wieder zusammen
eigentlich kein Bock drauf.
Geh überlegend rüber zu den Banzai Team Leuten, erwähne das ich nun die Wahl habe mich zu entspannen oder durchzuschrauben, Renes Freundin bietet spontan Renes Hilfe an, denke aber das er den Gedanken den Abend zu Schrauben auch nicht so prickelnd findet.
Mir wird erstmal ein Stück Fleisch vom Grill angeboten, nehme dankend an und erinnere mich das meine Pfanne schon auf dem Herd steht.
Hamburger stehen auf dem Speiseplan. Also erstmal Essen.
Nach dem Nackensteak von Banzai und einem Burger schau ich mir die TZ/RD 400 nochmal genauer an und überfliege den Aufwand den so ein Motor rein raus Spiel ist.
Spreche mir Mut zu, ach nur die Paar Schrauben und hier ein paar Kabel, das machste mal eben, kein Wasserkreislauf alles easy.
Also starten, es läuft wirklich wie am Schnürchen, in null kommen nix ist der Motor raus, Zylinder ab, Dichtungen drauf, die Kolben zurück in die Zylinder fummeln, was bei meinem Übermaß (66mm statt 64mm) schon etwas Tricky ist.
Schon kann der Motor wieder rein, doch meine Kräfte schwinden, der Motor kommt mir schwerer vor als sonst.
Ein Paar Mitstreiter kommen interessiert vorbei und fragen ob sie helfen können. Genau zum richtigen Zeitpunkt, erkläre kurz wie der Motor durch den Rahmen muss und welche Stellen dann nochmal kompliziert werden dann gehts los.
Den Motor in den Rahmen zu bekommen geht grundsätzlich nur ohne Zylinderköpfe und ist dann immer noch millimeterarbeit.
Mit vereinten Kräften fummeln wir das Triebwerk in Position, Halteschrauben rein, das war es schon.
Schraube die Köpfe wieder drauf, steck die Zündung wieder zusammen, Vergaser drauf, fertig.
Die ganze Aktion hat keine 1,5 Stunden gedauert und ich bin froh es gemacht zu haben, bin gespannt auf Morgen ob es was gebracht hat.
Jetzt entschließe ich mich noch Sprit für Samstag zu mischen, mische mir 15 Liter an, das wird reichen. In den Tanks der Maschienen sind auch noch jeweils ca 5 Liter drin und der Verbrauch auf dem Spreewaldring ist eher gering.
Auf einmal steht Michis (die schnellste Praline der Welt) liebste in meinem Pavilion, sie will tschüss sagen, Michi steht hinter ihr mit einem Arm in der Schlaufe.
Was ist passiert.
O-Ton Michi, hab scheisse gebaut.
Ich erinnere mich, einer meiner Runs war gegen Ende abgebrochen worden, ich sah auch jemanden nach Start und Ziel im Kiesbett neben seinem liegenden Motorrad stehen. Habe das aber nich mit Michi in Verbindung gebracht (wahrscheinlich weil er nicht mehr den Schokoladenanzug trägt
)
Ergebniss, Schlüsselbeinbruch. An dieser Stelle gute Besserung
.
Nun schnappe ich mir noch ein Bier und gehe auf die übliche Fahrerlager Runde, am Ende komme ich wieder zu Michael, es ist schon später alle anderen verabschieden sich, wir schauen uns Michaels Kawa Hinterradbremse an, die Kolben möchten einfach nich richtig zurück gehen nach einem Bremsvorgang. Da er eine Dickere Scheibe hinten drauf hat als vorher, besteht der Verdacht, daß die Kolben soweit zurückgedrückt nicht mehr sauber arbeiten. Am anderen Tag verbaute er eine dünnere Scheibe und siehe da, die Kolben arbeiten wieder normal.
Wir quatschen noch ein bisschen, dann geht es auch für mich ins Bett.
fortsetzung folgt…